[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #687 vom 13.09.2010
Rubrik Neu erschienen

Danilo Rea "A Tribute To Fabrizio De André"

Jazz – Danilo Rea, live im Schloss Elmau
(CD; Act)

Der italienische Cantautore Fabrizio De André (1940-1999) gehört in seinem Heimatland zu den wichtigsten musikalischen Figuren des 20. Jahrhunderts. Seine Texte findet sich mittlerweile in Schulbüchern und Universitätsseminaren wieder. Und auch heute noch, über 10 Jahre nach seinem Tod, ist er einer der populärsten Musiker seines Landes, dem in zahlreichen Tribute-Konzerten und -Alben (unter anderem von den Alt-Progrockern Premiata Forneria Marconi und seinem Sohn Cristiano De André) gedacht und gehuldigt wird. Seine Songs sind längst Teil der populären Kultur Italiens geworden.
Danilo Rea (*1957) gehört (neben Stefano Bollani und Enrico Pieranunzi) zu den arriviertesten Jazz-Pianisten seines Landes und gilt als der 'italienische Keith Jarrett', weil er, ebenso wie der US-Amerikaner, ein ausgesprochenes Talent für Improvisationen hat. Im Rahmen der Jazz-Konzerte im Hotel Schloss Elmau hat er sich von einer ungewöhnlichen Seite dem italienischen Phänomen De André genähert: Nicht die hochgelobten Texte, sondern die oft simplen, volksliedhaften Kompositionen des genuesischen Liedermachers sind der Ausgangspunkt für die Improvisationen Reas. Dabei überrascht er mit einigen eigenwilligen Auslegungen, aber auch geradezu lyrischen Momenten. Der De-André-Kenner wird die Songs immer wieder zwischen den Noten durchschimmern hören; alle anderen können sich an einem gelungenen Piano-Jazz-Album erfreuen. Gewiss nicht die schlechteste, wohl aber eine der ungewöhnlichsten De-André-Huldigungen der letzten Jahre.
Anspieltipps: "Bocca di Rosa", "La canzone di Marinella". [sal: @@@]

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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