#717 vom 22.08.2011
Rubrik Neu erschienen
Juke Joint Pimps "Boogie The Church Down"
Blues – roh, simpel, fetzig
(CD, LP; Voodoo Rhythm)
Einen besseren Klang als den der Juke Joint Pimps, behauptet zumindest das Duo, findet man nur im Himmel. »The angels have the greatest sound«, singt Mighty Mike bewundernd in "Sweet Hymns" und löst handkehrum das Problem, dass er sie auf Erden nie wird hören können: »One day I'll hear the angels sing/ Till then I'll listen to the Juke Joint Pimps«. Das ist keine schlechte Wahl, wenngleich man durchaus in Frage stellen darf, ob die durch mangelnde Hinweise auf andere talentierte Musiker implizierte Ausschließlichkeit so gemeint ist. Denn die beiden Rustikal-Blueser verbreiten mit ihrem Chicago-Blues-Derivat eindeutig gute Laune. Dazu können auch die Texte beitragen, vorausgesetzt man findet an derben Einfältigkeiten gefallen. Zwar kann man sie mitunter als angenehm politisch unkorrekt bezeichnetn, aber Zeilen wie »I need my baby by my side/ Oh every day and every night/ I need you darling just right here/ To scratch my balls and cool my beer« werden der Nachwelt keineswegs als Höhepunkt burlesker Texte in Erinnerung bleiben.
Das kann man den Kölnern jedoch nachsehen, wollen sie ja nicht seiner Bobness den Thron im Songwriterhimmel streitig machen, sondern vor allem Partystimmung verbreiten. Und wer es doch ein bisschen edler mag: "Sweet Hymns" wäre mit dem zarten Stratocaster-Klang eines Mark Knopfler veredelt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Hit. Aber warum soll man die Bratwurst veredeln, wenn sie deftig auch schon klasse schmeckt? [noi: @@@]
<#709: Dos Hermanos "1, 2, 3"> [noi:Â @@@@]
<http://www.juke-joint-pimps.com/>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a119709