Hinweis: Ihr Browser unterstützt nicht alle grundlegenden Web-Standards, und deshalb sehen Sie diesen Hinweis und das Layout nur in Auszügen. Bitte verwenden Sie einen aktuelleren Browser.

Keine Anzeige
LogoSeit 1996: Aktuell und unabhängig!

[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #722 vom 30.01.2012
Rubrik Neu erschienen

The Devil's Blood "The Thousandfold Epicentre"

Lupenreiner klassischer Hard-Rock mit okkulten Einschlägen einer spalterischen Band
(CD, 2LP; Ván)

Die niederländische Band The Devil's Blood spaltet Rezensenten und Hörer in der Metal-Welt. Die einen anerkennen den feinen und ausgefeilten klassischen Hardrock, die anderen missbilligen den okkulten und satanischen Einschlag, die 'rituellen' Liveshows mit ihrem Einsatz von Schweineblut und die stark nihilistische Weltverneinung der Musiker in Interviews. Wie man es nimmt – das Ganze ist nicht widerspruchsfrei und erinnert dann doch manchmal an den Diskurs über ein Projekt aus dem Kunststudium. Nichtsdestotrotz ist die Resonanz sehr groß und – nimmt man die Musik als Maßstab – auch bei dem neuen, ihrem zweiten regulären Studioalbum, nicht unangemessen.
Dabei erfindet die Band die Musik nicht neu, sie zelebriert sie aber, und das im positiven Sinn. Die Schallplatte kommt als aufwändige Doppel-LP mit Aufklebern, Kärtchen und mehrseitigem farbigen Booklet an. Auch hier: Die satanischen Motive werden nicht jedem gefallen, der Aufwand ist bemerkenswert. In der Musik leben Bandkopf SL und seine Schwester und Sängerin F ihre Referenzen zu dem 70er Jahre Hardrock von Black Sabbath bis Coven aus und liefern dabei selbst lupenreinen Classic-Rock mit einem gehörigen Mitschunkelfaktor. Dazu stimmen die Hooks ("She"), die Instrumentierung ist 1A ("Cruel Lover") und man nimmt sich den Raum und die Zeit, auflockernde und atmosphärischere Sounds einzubauen (unter anderem die Streicher und die Akustikgitarre im Titellied, die Orgel im Intro von "Fire Burning").
Zum Ende der Scheibe hin wird die Band wesentlich experimenteller: "Everlasting Saturnalia" führt nach einem doomigen Beginn in süßlichst vorgetragene Ruhe, bevor es wieder zum Chaos wechselt und schließlich mit "The Madness Of Serpents" in ein vertontes Hiernoymus-Bosch-Gemälde mündet. Das 15-minütige, anfangs ungewohnt leise "Feverdance" bildet den umfangreichen Abschluß eines liebevoll bis ins Detail ausgestalteten Albums.
Man muss die Band so akzeptieren wie sie ist oder das Ganze funktioniert nicht. Spalterische 4 @s. [as: @@@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a119830


(cc) 1996-2016 Einige Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.

http://schallplattenmann.de/artikel.html
Sprung zum Beginn der Seite