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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #199 vom 29.05.2000
Rubrik Feature

Voodoo Jive – Rhythm & Blues im Schnelldurchlauf

"Voodoo Jive – Die Sendung für Rhythm&Blues und Artverwandtes" wird jeden dritten Sonntag im Monat von 19-20h vom Nürnberg Lokalsender Radio Z ausgestrahlt. Moderator Peter Point (der beim Schallplattenmann mit [pg] zeichnet) stellt euch in diesem Feature Neuheiten aus den Bereichen Blues, R&B, Soul, Funk, Cajun/Zydeco bis hin zu African Blues vor. Also eine "Roots"-Rubrik im weitesten Sinne.


Corey Harris & Henry Butler "Vü-Dü Menz"

(CD; Alligator)

Nein, lieber Herr Begleittext-Schreiber, der Blues erfindet sich nicht immer wieder neu, aber zum Glück gibt es doch immer wieder Musiker, die diese begrenzte musikalische Form mit soviel Persönlichkeit ausfüllen, daß ihr die Rente im Museum erspart bleibt. Der Piano-Meister Henry Butler aus New Orleans hat mit dem Gitarristen Corey Harris, einer der Gallionsfiguren des Akkustik-Blues-Revivals, ein gut gelauntes Duo-Album aufgenommen. Viel frivole Lebenslust, viele erotische Metaphern, viel Spielwitz, einige Abstecher ins Gospel- und Countryblues-Feld und jede Menge 30er Jahre-Charme. Let 'em roll, boys! [pg: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Eric Bibb "Roadworks"

(CD; Ruf)

Äußerst beseelt und voller Spielfreude klingt auch Eric Bibb mit seinen beiden exzellenten Mitmusikern auf seinem Live-Album. Songs voller Tiefe und Wärme, wunderschön instrumentiert mit Akustik-Gitarre, Kontrabass, Geige, Mandoline oder Slideguitar. Wer Bibb von seinen beiden, teilweise recht poppigen Vorgängeralben kennt, wird erstaunt sein, wieviel Sensibilität er bei akustischem Folkblues offenbart. Gerade seine Eigenkompositionen strahlen in dieser entschlackten Umgebung erst in ihrer ganzen Größe. Ein wunderschönes Album voller bewegender Momente. [pg: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Wayne Toups & Zydecajun "Little Wooden Box"

(CD; Shanachie)

Wer für die anstehenden Freiluft-Orgien noch den passenden Soundtrack sucht und nicht schon wieder "Buena Vista Social Club" auflegen will, sollte mal zum Plattenladen seines/ihres Vertrauens spazieren und das Cajun/Zydeco-Fach durchforsten. Da gibt es jetzt zum Beispiel die neue Scheibe dieses blendend gelaunten Quteschkommoden-Virtuosen namens Wayne Toups und seiner stilübergreifenden Band. Ähnlich wie sein Kollege Zachary Richard spielt auch er einen brodelnden, partytauglichen Crossover, bestehend aus Zydeco, Cajun, Rock'n'Roll, New Orleans-Funk, Country und Folk, teils auf englisch, teils auf französisch gesungen. Die schnellen Nummern bringen jede Rumsteh-Party zum Kochen und die Balladen haben zuviel Soul um kitschig zu sein. Die Kuba-Welle rollt aus, Zeit für den Louisiana-Boom!! [pg: @@@@]


Mighty Sam McClain "Blues For The Soul"

(CD; Telarc)

Der Titel ist Programm. Auf der undefinierbaren Schnittstelle zwischen Blues und Soul bewegt sich McClain mit gelassener Selbstsicherheit und predigt weiter von der Heilkraft der Liebe und des Glaubens. Musikalisch bleibt er sich selbstredend treu, seine Band spielt gewohnt punktgenau und dynamisch und, mein Gott, was soll ich sagen, dies ist eben ein neues Sam McClain-Album. Sein verspäteter Erfolg sei ihm gegönnt, und auch wenn er kein zweiter Bobby Bland ist, so ist und bleibt er doch einer der herausragenden Sänger seines Genres. [pg: @@@]


Eddie Kirkland "The Complete Trix Recordings"

Re-Release
(CD; 32 Blues)

Eine weitere, interessante Ausgrabung der unermüdlichen Schatzsucher von 32: Der in Jamaica geborene und in Alabama aufgewachsene Eddie Kirkland war lange Zeit Gitarrist in John Lee Hookers Band und spielte eine Saison lang mit Otis Redding. Der größte Coup seiner Solokarriere war "The Hawg", ein kleinerer Hit in den Südstaaten; trotzdem konnte er als Solokünstler nie recht Fuß fassen. Seine Alben "Front And Center" und "The Devil And Other Blues Demons", beide anfang der 70er eingespielt, sind nun wieder als Doppel-CD erhältlich.
"Front And Center" ist ein klassisches, intensives Blues-Album, hörbar beeinflusst von seinem früheren Arbeitgeber John Lee Hooker, nur mit Gitarre, Stimme und Harmonika eingespielt. Roh, direkt und durchaus eigen.
"The Devil...", mit kompletter Band eingespielt, ist nicht weniger rauh, aber stilistisch wesentlich vielseitiger. Eddie spielt hier eine schwer kategorierbare Mischung aus Blues, Soul und Funk, die weniger durch Virtuosität, als durch Rhythmus und Herzblut besticht. Nicht alles ist gut, doch vieles exzellent, wie das wunderbare "Snake In The Grass". [pg: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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