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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #218 vom 16.10.2000
Rubrik Feature

Sal's Prog Corner #6

IQ gehörten in den 80er Jahren, zusammen mit Marillion und Pallas, zu den wichtigsten Vertretern des sogenannten Neoprogs – heute zählen sie längst zu den "alten Hasen" im Geschäft. Umso erfreulicher, wenn sie immer noch Interessantes und substanziell Neues zu bieten haben. Dazu gibt es ein Review über eifrige Schüler des Neoprog, die amerikanische Formation Enchant. Abschließend dann noch ein Bonbon aus deutschen Landen: RPWL, ganz in der Tradition der großen Pink Floyd, legen ihr tolles Debüt vor.


Enchant "Juggling 9 Or Dropping 10"

Moderner Prog, melodiös und gitarrenbetont
(CD; InsideOut)

Die amerikanische Formation Enchant hat sich als Support Act u.a. für Marillion und Spock's Beard einen Namen in der Szene gemacht, ausserhalb ist ihre interessante und unverkennbare Mischung aus gitarrenbetonter, durchaus harter und doch melodiöser Musik nahezu unbekannt. Ihr neues Album hat allerdings das Zeug auch bei anderen Musikfans anzukommen, perfektionieren hier die Männer um den vorzüglichen, charismatischen Sänger Ted Leonard ihren individuellen Sound, der "Juggling 9 Or Dropping 10" zu einem ausgewogenen und abwechslungsreichen Rock-Album macht. [sal: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


IQ "Subterranea - The Concert"

IQs Meisterwerk nun auch live
(2CD; Giant Electric Pea)

"Subterranea" gehört ganz ohne Zweifel zu den besten und wichtigsten Alben der progressive Rock-Szene der 90er Jahre, ja sogar des gesamten Progs. Mit der episch angelegten Geschichte der (imaginären) unterirdischen Welt haben IQ einen der wenigen echten Klassiker des Genres der 90er geschaffen, der vielleicht nicht zu Unrecht mit "The Lamb Lies Down On Broadway" verglichen wird.
Nun liegt "Subterranea" auch als Doppel-Live CD vor (und ebenso als Video und DVD), Neues war hier freilich nicht zu erwarten – das Album wird ohne große Schnörkel live eingespielt, nur ganz selten wirklich neuinterpretiert. Der Sound der Aufnahme ist exquisit und macht dieses Album zu einer perfekten Ergänzung der IQ-Diskographie, wenngleich die bedrohliche, dunkle Stimmung des Studio-Albums an einigen Stellen live verloren geht. Dennoch exquisit! [sal: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Martin Orford "Classical Music And Popular Songs"

Solo-Album des IQ-Keyboarders
(CD; InsideOut)

Der Keyboarder Martin Orford ist ein fleißiger Mann. Neben seinem Hauptjob bei IQ spielt er auch bei den wiederauferstanden Jadis und außerdem gehört er zur Backing Band von John Wetton. Eigentlich müsste das genug Arbeit sein, dennoch fand er Zeit ein solides Solo-Album einzuspielen.
"Classical Music And Popular Songs" klingt dann auch in der Tat wie ein Sampler seiner Brötchengeber, ein wenig John Wetton (der mit dem Song "A Part Of Me" seine beste Guest Appearance seit langem hat), ein wenig Jadis, dazu ein Quentchen IQ. Als Ergänzung gibt es dann noch einige instrumentale Stücke, selbst als Lead Sänger schlägt sich Orford wacker.
Insgesamt bewegt sich das Album in eindeutig mainstreamigeren Gefilden als IQ, spektakulär ist es bestimmt nicht, aber eine grundsolide Leistung. [sal: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


RPWL "God Has Failed"

Die deutschen Pink Floyd, nur besser!
(CD; Tempus Fugit)

RPWL (der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Bandmitglieder zusammen) starteten als Pink Floyd-Coverband und zweifellos kann man das ihrem Sound anhören. Ihre Musik ist ausufernd, "topographisch", dreidimensional, wie die Musik der großen Vorbilder, doch hört man sich in die Klangwelt RPWLs erst einmal hinein, erkennt man deutlich einen eigenen Charakter (und dann seien wir einmal ehrlich: Wer würde heute noch ein wirklich gutes Album von Pink Floyd erwarten?). RPWL sind beileibe keine Epigonen, sondern exquisiter zeitgenössischer Prog.
Der Opener "Hole In The Sky" ist einer jener Songs, die den Zuhörer gleich gefangen nehmen, die nicht überhört werden können, schon dieser Song allein ist so überwältigend, so unglaublich schön, dass sich der Kauf dieses Albums lohnt, aber auch die anderen Songs können überzeugen, ob es sich um ohrwurmhafte Rocksongs ("It's Alright"), Balladen ("Crazy Lane", fast schon ein wenig beatlesque) oder um progressiv angelegte Suiten handelt ("What I Need", mit wundervollem Arrangment wie einst beim Alan Parsons Project). RPWL steuern durch die verschiedenen Stilnuancen und haben mit erstklassiger Produktion, exzellentem Songwriting und unüberhörbarer Liebe zum Detail das Hammerdebüt des Jahres geschaffen, das weder technisch, noch musikalisch Wünsche offen lässt. Genug der Lobeshymnen? [sal: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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