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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #225 vom 04.12.2000
Rubrik Feature

Joe Pernice

Einigen dürfte Joe Pernice noch als Kopf der Sub-Pop-Hoffnung Scud Mountain Boys ein Begriff sein, deren 96er Output "Massachusetts" heute zu Recht als No-Depression-Klassiker gilt. Nach drei hervorragenden Alben mit minimalistischen Country-Konstruktionen wurde den Scuds das Alternative Country-Gatter jedoch zu eng. So schwenkte die Nachfolge-Formation Pernice Brothers konsequent um auf üppige Pop-Hymnen im Geiste der vielzitierten Jimmy Webb/Brian Wilson/Burt Bacharach. Trotz wohlwollender Reviews wurde "Overcome By Happiness" außerhalb der USA nur zaghaft vertrieben. Kein Grund die künstlerischen Visionen des bekennenden Psychopathen unbeachtet zu lassen. Wer Mark Eitzel oder die Red House Painters zu seinen Favoriten zählt, dürfte auch an Joe Pernice nicht vorbeikommen. [bm: @@@]


Joe Pernice "Big Tobacco"

Songwriter-Folk und schwelgerischer Pop
(CD; Glitterhouse)

Nun also die erste Veröffentlichung unter eigenem Namen – obgleich fast alle Pernice-Brüder wieder mitmischen. Mit Songs, die ursprünglich für das vierte, nie realisierte Scud Mountain Boys-Album geplant waren. Eine Mischung des country-esken Songwriter-Folk der Scuds mit der schwelgerischen Pop-Magie der Brothers (die Plattenfirma nennt es Chambers-Country). Big Tobacco ist auf jeden Fall Pernices bis dato "produziertestes" Werk. Songtitel wie "Second Semester Lesbian" oder "Prince Valium" stehen dem entgegen. Für den Einstieg also bestens geeignet. [bm: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Chappaquiddick Skyline "Chappaquiddick Skyline"

Bittersüße Slo-Motion Wiegenlieder
(CD; Sub Pop)

Dies wird Pernice letzte Arbeit für Sub-Pop sein. Das Label war wenig begeistert, diese CD wieder unter neuem Moniker zu veröffentlichen. Im Streit darüber wurde die langjährige Zusammenarbeit aufgekündigt. Aufgenommen in alter Scud-Tradition an einem Küchentisch mit 8-Spur-Gerät, besticht Chappaquiddick Skyline durch zurückgenommene aber komplexe Instrumentierung und hintergründige Texte, inklusive einer so unerwarteten Version von New Orders "Leave Me Alone". Erstmals wurde auf die, ohnehin seltenen Uptempo-Songs ganz verzichtet. Die Platte beginnt mit den Worten "I hate my life" und so klingt es dann auch. Nicht umsonst ist das Artwork in ganz dunkelblau gehalten. Selten wurden Trübsinn und Selbstmitleid so stilvoll zelebriert wie hier. [bm: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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