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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #226 vom 11.12.2000
Rubrik Feature

Achtung: Das Weihnachten zwischen den Jahrhunderten

Wer es bis jetzt nicht richtig wahrhaben wollte, für den ist es fast schon wieder vorbei. Und gleich eine Warnung an alle, die – wie ich – gerne noch am 24.12. die letzten Geschenke besorgen: Geht nicht dieses Jahr!
Nun aber unser Überblick mit potentiellem Musikstoff (nicht nur) für die restlichen Tage dieses Jahres. [mmh]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Christina Aguilera "My Kind Of Christmas"

Teendancige X-Mas
(CD; RCA)

Christina überrascht mit ihrem Weihnachtsalbum tatsächlich ein bisschen. Erstens, finden wir hier mit "Merry Christmas Baby" ein Duett mit Dr. John (ja ihr habt absolut richtig gelesen) und zweitens sind ihre dance-igen Songs tatsächlich knackig, die Grooves nicht zu abgehangen und diese Tracks damit gut partytauglich. Leider begeht sie den alten Mariah-Fehler und versucht in den Balladen auf jeder Silbe 27 Töne unter zu bringen – das gibt Abzüge, da es auf Dauer einfach zu viel ist. Selbst mit Schneeflocken und Kerzenschein, was man übrigens im Video dieser Enhanced CD bewundern kann. [pb]


James M. Barrie/Leander Hausmann/Element Of Crime "Peter Pan, oder der Junge der nicht groß werden wollte"

Audio-Art – Szenische Lesung mit Musik
(3CD; Roof)

Natürlich mochte auch ich Peter Pan, den Jungen der lieber nicht erwachsen werden wollte (das wollte ich damals auch nicht), Wendy und all die anderen, wie sicher jedes Kind auf dieser Welt. Am meisten war ich aber von der burschikosen Indianerin Tigerlily beeindruckt, der Hook das Leben so schwer machte. Wenn mir damals, ich war 12 oder so, dieser hakennasige, hakenhändige Käpt'n untergekommen wäre, der hätte was erleben können. Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte: klug, spannend, witzig, nachdenklich – für die ganze Familie eben.
Leander Hausmann, der Peter Pan der deutschen Bühnen, hat für's Bochumer Schauspielhaus die Theateraufführung nach der Geschichte von James Matthew Barrie inszeniert und fungiert bei der vorliegenden szenischen Lesung (neben ihm sprechen noch Annika Kuhl und Steffi Kühnert) als zauberhaft verzaubernder Vorleser. Die Begleitmusik mit Texten von Sven Regener ("Irgendwo im Nirgendwo") stammt von der Berliner Band Element Of Crime. Für alte und junge Neverländer – zwischen 10 und 110. Die ganz große Gelegenheit – mit den Kindern oder alleine – die Weihnachtsfeiertage genießerisch zu verträumen. [gw]


Cyrus Chestnut "A Charlie Brown Christmas"

Barjazzige X-Mas und Guaraldi-Tribute
(CD; Atlantic)

Cyrus Chestnut begibt sich auf ein sehr gefährliches Terrain, gilt doch Vince Guaraldi Weihnachts-Peanuts-Musik als nahezu unschlagbarer Klassiker. Aber vielleicht zieht Lucy ja nur ein einziges mal den Ball nicht weg, und siehe da: Der Weihnachtsmann ist mit den Mutigen. Ohne Angst, aber mit dem nötigen Respekt macht sich Chestnut an das Werk des Guaraldi Trios und hat den richtigen Dreh raus. Sein Klavierspiel flockt und swingt, man sieht Linus richtig tanzen. "Für Elise" (ich weiß nicht warum, aber es war tatsächlich auf dem Originalalbum auch schon drauf) wird zur lateinamerikanischen Groovenummer und alles in allem liefert diese CD zwar nichts Neues, aber das bringt sie spielfreudig, frisch und launig. Und das Ganze auch noch pünktlich zum 50sten Peanuts-Geburtstag. Merry Christmas, Charlie Brown. [pb]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Nat King Cole "Christmas For Kids: From One To Ninety-Two"

Jazzy entertaining X-Mas
(CD; Capitol)

Eine Zusammenstellung diverser Capitol-Aufnahmen von 1946-63. Die Klassiker seelisch interpretiert, natürlich auch mit dem "Christmas Song", seinem bekanntesten Weihnachtstitel. Wer fütterte eigentlich die Rentiere? Wer packt die Geschenke und verstaut sie auf dem Schlitten? Diese und viele andere Fragen werden uns in "Mrs. Santa Claus" beantwortet. "The Little Boy That Santa Claus Forgot" rührt uns einerseits fast zu Tränen und "The Happiest Christmas Tree" zwingt uns zum Mitswingen und -singen. Eine der wenigen Platten, die man komplett mit Freude durchhören kann. [Ralf Pauly/bs]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Die Lollipops "Winterwunderland"

Kinderpopmusikalische X-mas
(CD; Edel Kids)

Die Zeiten, in denen sich Popmusik an Jugendliche richtete, sind ja schon längst vorbei. Zielgruppe für billige Beats und schnell hingesungene Liedlein sind längst Unter-zehn-jährige. Die Lollipops bedienen genau dieses Publikum mit deutschen Weihnachtsliedern, die dieser Groovebehandlung unterzogen wurden. Ich fand's fürchterlich, aber meine zweijährige Tochter lachte laut und hüpfte durchs Wohnzimmer. Wer versteht schon die Jugend?! [pb]


Lonestar "This Christmas Time"

Country-Kitsch as Kitsch can X-Mas
(CD; BMG)

Da versteh' noch einer die Amis. Musikalisch machen sie ja so manches echt prima, aber wenn sie mal auf einem kitschigen Trip sind, dann hilft nichts mehr. Lonestar liefern mit "Santa Claus Is Comin' To Town" und "Winter Wonderland" (mit Aubrie Haynie an der Fiddle) zwei tolle Versionen alter Klassiker ab. Ansonsten ertränken sie alles in einem ganz hohen Schneeberg und damit bleibt die Platte nur noch ideal für alle, deren Weihnachtsbäume superbunt und vielleicht sogar mit blinkenden Kugeln behängt sind. [pb]


Lynyrd Skynyrd "Christmas Time Again"

Southern Rock X-Mas
(CD; SPV)

Lynyrd Skynyrd und ihre Kumpels von 38 Special und Charlie Daniels, haben mit diesem Album leider nur eine Sache auf der Überaschungsseite: Das Album erschien bereits im Spätsommer! Ansonsten bekommt man genau was man erwartet und bedauerlicherweise über weite Strecken auch noch weniger: vorhersehbarer Southern Rock ("Santa's Messin' With the Kid") und schreckliche Klassik-Ambitionen. ("Greensleeves"). Auf ein paar Titeln beweisen die Herrn allerdings, dass sie schon spassig, spannend und groovy sein können ("Rudolph The Red Nosed Reindeer", "Santa Claus Is Coming To Town") und bewahren so das Werk vor dem totalen Absturz. [pb]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Henry Mancini "A Merry Mancini Christmas"

Easy X-Mas
(CD; BMG)

Henry Mancini hat nicht nur filmmusikalische Geschichte geschrieben, sondern eine zeitlang mit seinem Orchester bis zu drei Alben im Jahr veröffentlicht. Viele davon hatten – wie gerade in den 60ern und 70ern üblich – ein bestimmtes Thema als Vorgabe. Fast klar, dass eins dieser Themen Weihnachten war. Mit "A Merry Mancini Christmas" veröffentlichte der Meister des Arrangements 1966 also ein komplettes X-Mas-Album. In der Hauptsache amerikanische Klassiker ("White Christmas", "Frosty The Snowman" usw.), aber auch ein paar altenglische Traditionals ("We Three Kings Of Orient Are", "O Come, All Ye Faithful") überzog Mancini mit seiner Breitwandorchestrierung und ließ einen lieblichen Chor die Lieder singen. Nennt so was Kitsch, Kunst, Easy Listening oder auch Spießer-Schnulzen. Eins ist jedenfalls sicher: Niemand konnte so etwas mit soviel Stil zelebrieren wie Mancini. [pb]


Henry Mancini "Greatest Christmas Songs"

Easy X-Mas
(CD; RCA)

Auch in Amerika wurden dieses Jahr Mancinis Weihnachtsarbeiten wieder veröffentlicht. Anders als beim deutschen Re-Release "A Merry Mancini Christmas" wurden allerdings hier dem Originalalbum die vereinzelt vorher und später aufgenommen Holidaysongs noch hinzugefügt. So gilt musikalisch natürlich genau das gleiche über Mancinis Arbeit, aber "Greatest Christmas Songs" erfüllt bedeutend besser – wenn auch zu einem höheren Preis – den Anspruch auf Vollständlichkeit. [pb]


Die Maus "Weihnachts-Geschichten und Lieder mit der Maus"

Kinder X-Mas in hoher Qualität
(CD; Karussell)

Hier wurde endlich die Weihnachts-Maus-Sendung, die alle Jahre wieder kleine und große Kinder im Fernsehen erfreut, in eine "Hörversion" gebracht. In gewohnt hoher Maus-Qualität erfährt man, wie wichtig es sein kann, nicht zu vergessen, den Wichteln ihren Weihnachtsbrei aufzustellen oder wer eigentlich den Weihnachtsmann beschenkt. Es gibt Willi Wibergs Weihnachtsgeschichte und dazu natürlich ein paar Weihnachtslieder und Maus-Anekdoten. Diese 39 Minuten werden einigen Kindern die ach so langen Stunden bis zur Bescherung auf sehr angenehme Weise verkürzen. [pb]


Rosie O'Donnell "Another Rosie Christmas"

Fernsehstar plus Gäste X-Mas für einen guten Zweck
(CD; Columbia)

Auch dieses zweite Rosie O'Donnell Weihnachtsalbum, springt in die Bresche, die das Fehlen von weiteren "A Very Special Christmas"-Folgen hinterlassen hat. Rosie O'Donnell – ein US-Entertainment-Star – konnte für "Another Rosie Christmas" u.a. Macy Gray, die Dixie Chicks, Jewel, Smash Mouth und einige andere gewinnen. In den meisten Fällen singen die Hauptakteure zusammen mit Rosie eigens für dieses Album aufgenommene X-Mas Songs. Die Stile bewegen sich dabei von Broadway über Country und Grooviges bis zu modernen Teenie-Dance-Styles. Dabei kann alles ein über dem Mittelmaß liegendes Niveau halten, so dass dieses Album wohl einer der herausragenden Weihnachtssampler dieses Jahr ist. Der komplette Erlös dieses Album kommt übrigens Rosies "For All Kids Foundation" zu Gute. [pb]


Onkel Tom "Ich glaub nicht an den Weihnachtsmann"

Unnötige Metal-X-Mas
(CD; Drakkar)

Diese Art Alben werden mir für immer verschlossen bleiben. Man nehme Weihnachtslieder, eine verzerrte Gitarre plus Band, spiele das ganze rasend schnell und mit rumpelten Bum-zack unterlegt und zu guter letzt kreischt oder röhrt man die Texte noch in ein fast verzerrendes Mikro. Diese Mischung soll dann (nicht zutreffendes bitte streichen) lustig, provokativ, innovativ, cool oder auch zeitgemäß sein. Lieber Onkel Tom (Angelripper) es ist leider nur langweilig und öde. [pb]


Elvis Presley "White Christmas"

King X-Mas
(CD; RCA)

Elvis hat während seiner Karriere zwei Weihnachtsalben aufgenommen: das erste bereits 1957 und dann 1971 ein zweites. Beide Alben finden wir hier komplett digital remastered, dazu noch "Mama Liked The Roses" und "If Every Day Was Like Christmas", und damit alle Holiday-Songs die Presley eingespielt hat. Besonders herausragend ist gerade bei diesen Weihnachtssongs – natürlich neben dem King – die Vokalarbeit der Jordanaires bzw. des Imperial Quartet. Viele dieser Interpretationen ("Here Comes Santa Claus", "Santa Claus Is Back In Town") sind definitiv zeitlose Aufnahmen von zeitlosen Songs, so dass man manches, das zu weit in die weiße Kitsch-Truhe getaucht wurde, gerne mit nimmt. [pb]


Linda Ronstadt "A Merry Little Christmas"

Ãœberambitioniertes Klassik-Pop X-Mas
(CD; Elektra)

Von Linda Ronstadt hatte man ja nun schon lang nichts mehr gehört. So habe ich mich sehr gefreut, dass sie ausgerechnet mit einem Weihnachtsalbum wieder an den Start geht. Um so mehr finde ich es jetzt allerdings schade, dass dieses Album – trotz oder vielleicht wegen – einer sehr vielgestaltigen Songauswahl, einigermaßen langweilig ist. Die Entertainmentklassiker (z.B. "The Christmas Song") hören wir hier zu platt mit Orchesterbegleitung und Ausgefallenes wie Joni Mitchells "River" – seit Jahren nicht mehr aufgenommen – gibt es ausgerechnet dieses Jahr in einer besseren Version. Beides würde allerdings vielleicht noch als mittelmässig durchgehen, wenn sich nicht eine zu ambitionierte Linda Ronstadt auch noch ein paar echte Klassiker (z.B. "O Come O Come Emmanuel" oder "Lo, How A Rose E're Blooming") hätte vornehmen müssen. Ãœber die sollte man eigentlich den Mantel des Schweigens breiten oder zumindest die alte Weisheit vom Schuster und seinen Leisten geltend machen. [pb]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Ricky Van Shelton "Blue Christmas"

Country X-Mas
(CD; Audium)

Irgendwo zwischen leicht Western-Swing angehauchtem ("Country Christmas"), Entertainment ("Winter Wonderland") und purem Countryschmalz liegt Ricky Van Sheltons X-Mas Album. Bei den ersten beiden Teilen macht das durchaus Spass, Santa Claus mit Cowboyhut hat ja auch eine lange Tradition. Die kitschigen Parts hingegen hätte Ricky lieber bleiben lassen, liegt er stimmlich doch sehr nahe an Elvis und der hat das Nonplusultra ja nun schon abgeliefert. [pb]


Soundtrack "Dr. Seuss' How The Grinch Stole Christmas"

Der X-Mas-Film und seine Musik
(CD; Interscope)

Die Pflichtlektüre unter amerikanischen Weihnachtsbäumen, verfilmt in der Hauptrolle mit Jim Carrey und gerade in den deutschen Kinos zu sehen, wartet mit einem netten Soundtrack auf: Neben Busta Rhymes, den Barenaked Ladies, Ben Folds Five stechen besonders Eels "Christmas Is Going To The Dogs", Smash Mouth mit "Better Do It Right" und Little Isidore And The Inquisitores hervor. Allein diese drei und die erstgenannten überwiegen so stark, dass man 'N Sync und Faith Hill einfach ignoriert, genauso wie die zweite Hälfte mit der typischen Score-Musik von James Horner. [Ralf Pauly/bs]


Various feat. Vonda Shepard "Ally McBeal - A Very Ally Christmas"

Gelungene kultserielle X-Mas
(CD; 550 Music)

Ich finde ja, dass die Serien-begleitenden Ally-Alben überbewertet waren. Aber dieses Weihnachtsalbum gehört zu den schönen Überaschungen dieser musikalischen Adventszeit. Hausinterpretin Vonda Shepard swingt, rockt und selbstverständlich schmalzt sie auch bei guten Interpretationen von ausgewählten Klassikern (z.B. "This Christmas" von Donnie Hathaway, "Please Come Home For Christmas" von Charles Brown). Macy Gray bietet eine der schönsten Versionen von "Winter Wonderland", kratzig, sophisticated, gut. Und auch die Schauspieler (Jane Krakowski, Lisa Nicole Carson, Calista Flockhart und Robert Downey Jr.) machen eine gute Figur. ("I Saw Mommy Kissing Santa Claus", Joni Mitchells "River"). Santa hat doch tatsächlich immer wieder ein paar Besonderheiten in seinem Sack und diese 37 Minuten sind wahrscheinlich die kurzweiligsten der Saison. (Vonda Shepard kommt übrigens im Sommer 2001 auf Tour in die großen Hallen der Republik.) [pb]


Various "A Putumayo World Christmas"

Weltmusikalische X-Mas
(CD; Putumayo)

Diese noch rechtzeitig für's Fest der Feste neu erschienene CD aus dem New Yorker Putumayo-World-Music-Imperium häkelt an so etwas wie einer Weihnachtsfeier rund um den Globus. Der Sampler, mit knappen 39 Minuten doch ein wenig kurz geraten (entweder hat der Faden nicht gereicht, oder in NYC ist jemand nicht brav gewesen), führt in Länder wo Schneemänner traditionell ganz schlechte Karten haben (wie neuerdings auch hierzulande). Immerhin elf musikalische Türchen gilt es auf "A Putumayo Christmas" zu öffnen. Die weihnachtliche Weltreise führt nach Spanien, Brasilien ("Noite Para Festejar" von Ivan Lins), Kolumbien, Puerto Rico ("Aguinaldo Jibaro" von Pepe Castillo), Barbados, Jamaica (vertreten durch Ini Kimoze), Norwegen ("Kling no Klokka" von Asne Valand Nordli), und gleich dreimal in die USA (hawaiianisch: George Kuo; keltisch: Steve Schuch; cajunisch: Michael Doucet). Solide Songs (fast) ohne übliches Geeiere um das eine Thema. Wie bei Putumayo-Kompilationen bereits gewohnt, passt auf diesem World-X-Mas-Album zwar nichts so recht zusammen, aber das passt dann doch wieder ganz gut für's Fest – da passt ja manchmal auch nicht alles zusammen. [gw]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Various "Believe"

Knackige und nicht nur kitschige Country X-Mas
(CD; Giant)

Was ein Cowboy nicht ohne Kitsch hinkriegt, geht bei anderen dann doch viel leichter von den Saiten. Neal McCoy, Keith Harling, The Johnny Staats Project u.a. haben das frischeste und stimmungsvollste Country-Christmas-Album dieses Jahres eingespielt. Staats wünscht sich nichts sehnlicher als eine "Christmas Mandolin", um dann im gleichnamigen Song eben diese in Begleitung von u.a. Tammy Rogers (fiddle) gar meisterlich zu bearbeiten. Clay Walker wünscht "Cowboy Christmas" und wenn Don Williams am Schluss auch noch "Twas The Night Before Christmas" (bzw. im Original "A Visit From St. Claus") rezitiert, dann darf man ruhig den Stetson ein bisschen tiefer in's Gesicht ziehen, um die feuchten Augen zu verbergen. [pb]


Various "Christmas Hits & Rarities"

Queerbeet Adult X-Mas
(CD; Efa)

Sampler mit den alten Weiße-Weihnachts-Klassikern erscheinen jedes Jahr auf's neue, und deren Qualität wird selten durch die Musik bestimmt, sondern eher dadurch, wie liebevoll und sorgfältig die jeweilige Firma die Kompilation zusammengestellt hat. Diese Nice-Price-Doppel-CD gehört wohl zu den besseren, auch wenn einiges noch schöner ginge. Die musikalische Auswahl ist recht einzigartig und reicht von den großen Entertainern über Don McLean bis Canned Heat, Johnny Cash und James Brown. Etwas wirklich Neues bietet dieser Sampler nicht (auch wenn das Rarities im Titel genau dieses impliziert), aber er bietet viel (30 Songs) für sein Geld. Allerdings gilt gleiches wie schon bei "JazzXMas" von der gleichen Firma: Ein ausführlicheres Booklet würde sowohl den Weihnachtsmann als auch den Fan erfreuen, und warum "White Christmas" dreimal und "Silver Bells" bzw. "Winter Wonderland" jeweils zweimal vertreten sind, bleibt mir unverständlich. [pb]


Various "Hawaiian Slack Key Christmas"

Wunderschöne Hawaiian X-Mas
(CD; Dancing Cat)

Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie man in Hawaii oder anderen warmen Gefilden Weihnachten feiert, aber dieses Album bringt mich fast dazu, es mal ausprobieren zu wollen. Diese vierzehn Weihnachtssongs im Slack Key Style – oder wie die Hawaiianer es nennen "ki ho'alu" – sind unglaublich schön. Zugegeben, die drei gesungenen Tracks hätte man bedenkenlos weglassen können, aber was die Gitarren-Meister (Ozzie Kotani, Led Kaapana, Cindy Comby, Cyril und Bla Pahanui uvam.) hier an Instrumentaltracks abliefern, sucht seinesgleichen. Ein ausführliches Booklet rundet diese wunderbare Veröffentlichung ab und so kommt die wohl stimmungsvollste Weihnachtsplatte diesmal aus einer Region, in der es nicht mal schneit. [pb]


Various "JazzXMass"

Jazz X-Mas
(CD; Efa)

Eigentlich könnte man dieser Zusammenstellung von Jazzklassikern zum Thema Weihnachten Bestnoten geben. Obwohl vom Songmaterial lauter Klassiker, hat man bei den Interpretationen wenigsten zum Teil nicht die ganz ausgelutschten Pfade betreten. Ella Fitzgerald eröffnet funky ("Good Morning Blues"), Lou Rawls swingt unglaublich ("Merry Christmas Baby") und Eartha Kitts "Santa Baby" ist quasi unschlagbar. Schade, dass man dann am Booklet so gespart hat: Keine Daten, wann was eingespielt ist, keine Bilder, kein gar nix. Das ist lieblos und das passt nun mal nicht zu Weihnachten. [pb]


Various "Ultra-Lounge – Christmas Cocktails"

Hi-Fi Holiday Cheer From Santa's Pad – Easy Lounge in Yulesville, North Pole
(CD; EMI)

Was macht der Weihnachtsmann am Abend vor seinem einzigen Arbeitstag im Jahr? Natürlich mixt er sich einen 'Hot Tom And Jerry' (also 1 Ei, genügend Rum, Brandy, 2 Teelöffel Zucker und ein wenig heisse Milch), schlurft zu seiner CD-Sammlung, greift, wie jedes Jahr, nach den "Christmas Cocktails" der Ultra-Lounge-Reihe (von Wayne Watkins & Brad Benedict), legt dann die Füsse hoch, und stimmt sich stressfrei auf seinen One-night-job ein. Er lauscht: "Winter Wonderland", "Jingle Bells", "Santa Claus Is Comin' To Town", "The Nutracker Suite", dem "Rudolph The Red Nosed Reindeer Mambo", und all den anderen White-Christmas-Songs. Die Interpreten dieser ganz anderen Weihnachtsplatte sind u.a.: Billy May, Peggy Lee, Lou Rawls, Julie London, Kay Starr, Dean Martin, Nancy Wilson, Les Brown, und Jackie Gleason. Verschenkt hat der Santa Claus diese CD übrigens noch nie – die soll man sich gefälligst kaufen. Have a cool yule! [gw]


Various "Weihnachten - Schön wie es früher war - Altbairische Weihnacht"

Stubenmusikalisches X-mas
(3CD; Galaxy)

Wir stellen uns Weihnachten in den (bayrischen) Bergen vor. Schnee ist fast sicher und zu einem schönen Fest fehlt eigentlich nur noch eine gute, altbayrische Stubenmusik. Fernab von jedem "Musikantenstadl-Kitsch", natürlich. Diese Dreifach-CD ist wunderbar für all diejenigen, die Weihnachten gerne so verbringen, für die Musik aber leider nicht selber sorgen können. "Weihnachts-Boarischer" oder "Staader Landler" heissen die Stücke, Familie Moser oder Martin-Kern-Ensemble die Interpreten und (echte!) Volksmusik wohl das Genre. Ganz klar kein Fall für jeden, aber wenn schon Volksgut, dann bitte so. [pb]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


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