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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #247 vom 11.06.2001
Rubrik Frisch aus den Archiven

Deluxe Editionen

Nach dem remasterten und mit reichlich unveröffentlichtem Material zur Doppel-CD erweiterten Re-Issue des 1969er Album der kurzlebigen Supergroup Blind Faith (mit den ex-Creams Eric Clapton und Ginger Baker sowie den Traffics Steve Winwood und Rick Grech) lässt die Universal Music Group im Rahmen der frisch gestarteten Deluxe-Edition-Reihe zwei Meilensteine der schwarzen Pop-Musik in neuem Glanz erstrahlen. Der Fan und Sammler bekommt hier zu den jeweiligen Original-Alben ein umfangreiches, musikhistorisches Making-Of in Form einer Fülle von Alternate-/Outtakes und Hintergrundinformationen mitgeliefert; der Ottonormalhörer möge sich noch ein wenig gedulden – erfahrungsgemäß wird bald auch die ursprüngliche Einzel-CD-Version in aufpolierter Klangqualität erhältlich sein. [bs]


Marvin Gaye "What's Going On"

Soul 1971
(2CD; Motown)

Nach einer zweijährigen Depression, ausgelöst durch den Tod seiner Duettpartnerin Tammi Terrell im März 1970, anhaltenden Problemen mit Drogen, seinem Vater sowie der Motown-Chefetage, die ihn weiterhin auf die Rolle des Pop-Crooners beschränken wollte, realisierte Marvin Gaye gegen alle Widerstände seine Vision eines durchgängigen, vom Jazz-Flow Lester Youngs inspirierten Konzept-Albums: ein unvermindert ergreifender Aufruf zum menschlichen Miteinander angesichts einer deprimierenden Welt voller sozialer und ökologischer Missstände, die sich seither keineswegs gelöst, sondern eher zugespitzt haben – was dieses Meisterwerk von 1971 um die zu Klassikern gewordenen Ecksäulen wie "What's Going On", "Mercy Mercy Me (The Ecology)", "Inner City Blues (Make Me Wanna Holler)" heute möglicherweise wichtiger denn je erscheinen lässt, wie Marvin Gayes Motown-Kollege und lebenslanger Freund Smokey Robinson in den einführenden Worten zu den detaillierten Liner Notes dieses wahrhaft luxuriös ausgestatteten Re-Issues zu bedenken gibt. Noch nie klang "What's Going On" so gut wie hier! Als echte Entdeckung entpuppt sich der einen Monat ältere, aus schwer nachvollziehbaren Gründen verworfene Detroit-Mix, der mir in seiner rauen und klaren Direktheit sogar noch um Nuancen besser gefällt als die tatsächlich veröffentlichte Version. Und der, neben drei remasterten Single-Versionen und dem unveröffentlichten Song "Head Title aka Distant Lover", das Gros der zweiten CD einnehmende, bisher in den Archiven schlummernde Live-Mitschnitt vom 1. Mai 1972, erweist sich Gayes späteren Live-Alben ("Live!", 1974 und "Live At The London Palladium", 1977) gegenüber als vollkommen ebenbürtig. [bs: @@@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Bob Marley & The Wailers "Catch A Fire"

Reggae 1973
(2CD; Island)

Nicht nur beeindruckt die überarbeitete Version des Majordebüts von Bob Marley & The Wailers endlich durch das Mehr an Klangqualität, das man uns bei Einführung der CD versprochen hatte; dazu steht hier das um zwei Stücke ("High Tide Or Low Tide", "All Day All Night") umfangreichere Resultat der ursprünglichen, jamaikanischen Aufnahmesessions auf CD#1, mit Bob Marley, Peter (McIn)Tosh, Bunny Livingston, den Barrett-Brüdern an Bass & Drums plus Rita Marley und Marcia Griffiths als Backgroundsängerinnen, direkt neben der, unter der Regie von Island-Boss und Marley-Entdecker Chris Blackwell in London für den Weltmarkt nachbehandelten, veröffentlichten Version des Albums. Klassiker wie "Concrete Jungle", "Stir It Up", "Kinky Reggae", einige andere mehr plus die die rauen Wogen des unmittelbaren Ghetto-Sounds glättenden, aber dennoch einfühlsamen Instrumental-Additionen von John "Rabbit" Bundrick (synth, clavinet, organ), Wayne Perkins (g), Robbie Shakespeare (b) und dem späteren Wailers-Keyboarder Tyrone Downie sollten den Eroberungszug der jamaikanischen Pop-Musik um die Welt endgültig einläuten. [bs: @@@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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