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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #255 vom 06.08.2001
Rubrik Feature

Hard'n'Dark #2

Während die sonstige Veröffentlichungsflut unter dem Sommerloch leidet, beschert uns die harte Fraktion drei wirklich "heiße Eisen" und ein nettes Video.


Beyond Twilight "The Devil's Hall Of Fame"

Epic-Progressive-Metal – saustarkes Konzeptalbum
(CD; Massacre)

"The Devil's Hall Of Fame" erzählt die Geschichte eines Hackers, der sich in sein eigenes Gehirn einloggt und damit eine wilde Achterbahnfahrt eröffnet. Was ziemlich abgefahren klingt, entwickelt sich zu einer interessanten Parabel über das Sein, Religion, Philosophie und tiefe Abgründe. Die Lyrics greifen logisch ineinander und Songwriter/Keyboarder Finn Zierler beweist erzählerisches Talent. Musikalisch sind alle acht Stücke aus einem Guss und stützen den Konzeptgedanken des Albums. Dabei machen es Beyond Twilight dem Hörer nicht leicht. Lediglich "Shadowland" wartet mit einem eingängigen Refrain auf, die anderen Titel bauen sich langsam auf, verschachteln sich und öffnen neue Türen, um in den nächsten Part vorzustoßen. "The Devil's Hall Of Fame" pendelt zwischen traditionellem Hardrock und episch-progressivem Metal, immer getragen von einem sensationellen Jörn Lande hinterm Mikro. Beyond Twilight haben nicht einfach nur ein Album, sondern ein richtiges Werk abgeliefert, das in seiner Dichte Erinnerungen an Queensryche's "Operation: Mindcrime" weckt. I remember now! [dmm: @@@@]


Jag Panzer "Mechanized Warfare"

Power-Metal gibt's auch auf hohem Niveau
(CD; Century Media)

Vergesst simple Melodien und vorhersehbare Tonfolgen, die in hymnischen Mitgröhl-Refrains enden. Der Colorado-Fünfer setzt auf exquisites Songwriting, verzichtet in der Regel auf die Refrains und legt den Wiedererkennungswert lieber in die Gitarrenparts. Mark Briordy und Chris Broderick ergänzen sich so kongenial, dass allein die Sounds der Äxte die Scheibe lohnen. Bündig greifen Riffs und melodische Licks ineinander. Obendrauf gibt's mit Harry Conklin einen ausdrucksstarken Sänger. "Mechanized Warfare" ist angenehm hart, aber nicht gebolzt und verliert nie den musikalischen Faden oder biedert sich mit ausgelutschten Melodien an. Das Finale 2001 um den Power-Metal Thron steht bereits jetzt fest: Iced Earth vs. Jag Panzer. Einen Gewinner gibt's auf jeden Fall: Produzent Jim Morris hat beide Langeisen veredelt. [dmm: @@@@]


Wyvern "No Defiance Of Fate"

Schweden-Stahl – schnell und melodisch
(CD; No Fashion)

Man muss vorsichtig sein, wenn man Hoffnungsträger ausruft, aber wenn es in der Melodic/Speed-Metal-Szene eine Band gibt, die so gut ist, dass man überhaupt aufmerken muss, ist es schon etwas besonderes. Wyvern kommen aus Schweden, "No Defiance Of Fate" ist ihr zweites Album und was die Jungs hier abliefern, verdient wirklich Respekt. Klar sind die Einflüsse deutlich zu hören, aber sie haben sich ein eigenes musikalisches Profil erarbeitet, das nicht permanent den Vergleich zu anderen Größen heraufbeschwört. Einzige Ausnahme ist "Northern Union", das gerade in der Gitarrenarbeit unheimlich nach Running Wild's "Riding The Storm" klingt. Wenn der Gesamt-Sound an manchen Stellen noch kraftvoller und direkter käme – speziell der Klang der Drums lässt ziemlich zu wünschen übrig – wäre der Weg zur Spitze noch ein wenig kürzer. [dmm: @@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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