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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #313 vom 30.09.2002
Rubrik Feature

Hard'n'Dark #6

Auch wenn alle folgenden Bands nicht vor Innovationslust strotzen, gehören sie mit ihren aktuellen Veröffentlichungen im jeweiligen Genre zum oberen Drittel. Also, Haare öffnen und Matte kreisen lassen :-)


The Bones "Bigger Than Jesus"

Rotz'n'Roll
(CD, LP; People Like You)

Yeah, alle antreten zum Knochen klappern. The Bones sind eine der Bands, die mit klassischem Rock'n'Roll und klischeehaften Texten den dicken Lemmy machen. Dabei gehören sie zweifellos zu den Guten und wer mit solcher Mucke was anfangen kann, sollte bedingt "Something's Wrong" und "Going Nowhere" anchecken – das hat man von unzähligen Bands schon schlechter gehört. [dmm: @@@]


Lacuna Coil "Comalies"

Dark-Rock – Das sitzen wir aus
(CD, LP; Century Media)

Die Italiener von Lacuna Coil haben es tatsächlich geschafft, sich aus ihrer belächelten Kopisten-Ecke herauszuarbeiten. In nur vier Jahren haben sie offensichtliche Vergleiche einfach ausgesessen und schieben sich mit ihrem dritten Album an die Spitze einer ganzen Musikrichtung. Während die meisten Gothic-Rock-Bands ins Pop-Lager ausgewandert sind, bleiben Lacuna Coil ihrem Stil treu. Nur dass sie jetzt wirklich ausgereift und selbstständig klingen. Überflüssig bleibt weiterhin Andrea Ferro, der männliche Gegenpart zu Cristina Scabbia. Auch wenn er bei dem genialen "Daylight Dancer" eine gute Figur macht, taugt er nur, um auf den erhebenden Gesang von Cristina zu warten. Zugegeben: Lacuna Coil sind etwas unspektakulär, aber um Längen besser als ihr Ruf. Und "Comalies" ist ein richtig cooles Album. [dmm: @@@@]


Mob Rules "Hollowed Be Thy Name"

Power-Metal
(CD; Steamhammer)

Die fünf Nordlichter von Mob Rules hauen mit ihrem dritten Album ordentlich auf den Putz. Im Prinzip schon mal alles da gewesen, aber zehn Songs in dieser Qualität bekommt man selten geboten. Schmalz und Patina sitzen zwar in gleichen Teilen drauf, aber wer sich daran stört, kann mit einem Instrument seiner Wahl antanzen und Mördernummern wie den Titelsong oder "Wind And Rain" erstmal selbst komponieren. Mob Rules zocken erstklassigen Power-Metal, der mit Bombast und pompösen Arrangements irgendwo zwischen Queen und Savatage pendelt und sich aus den anderen Metal-Stilarten nur die songdienlichsten Versatzstücke herauspickt. Die zehn Tracks sind arschtight gespielt und nutzen sich selbst nach mehrmaligem Hören nicht ab. Mit solchen Alben macht es Spaß, die persönliche Metal-Vergangenheit zu kultivieren und in die Gegenwart zu holen. [dmm: @@@]


Warlord "Rising Out Of The Ashes"

Epic Power Metal
(CD; Drakkar)

Der Band Warlord haftet schon fast Legendenstatus an. Obwohl es die Jungs in den 80ern noch nicht mal geschafft haben, ein "richtiges" Album zu veröffentlichen, gelten sie als Inspirationsquelle vieler moderner Metal-Bands. Während andere die Finger gleichsam wie die Haare in die Höhe streckten und sich mit melodischem Skalengedudel die Fans ergatterten, waren Warlord mystisch, episch und um einiges düsterer als viele Kollegen. Die beiden Urmitglieder William J. Tsamis und Mark S. Zonder haben sich mit Joacim Cans von Hammerfall zusammengetan und veröffentlichen jetzt nach 18 Jahren das erste "richtige" Warlord-Album. Und diese lustige Kombination aus dem Fates Warning-Schlagzeuger, einem Dozenten für Philosophie und Religion an der Gitarre und einem Patronen-Metaller hinterm Mikro zockt mit "Rising Out Of The Ashes" die Konkurrenz gnadenlos ab. Episch angelegter Metal mit großen Melodiebögen und einem großartigen Zonder hinter den Drums. Obendrauf das atmosphärische Spiel Tsamis' und fertig ist ein echtes Hammeralbum. [dmm: @@@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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