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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #323 vom 09.12.2002
Rubrik Feature

Peter's X-Mas Corner

Nikolaus ist schon vorbei, das Fest rückt näher. Nochmal haben wir ein paar der wieder zu vielen X-Mas-Veröffentlichungen gesichtet. Wieder liegen Licht und Schatten nahe beieinander, aber seht selbst. [pb]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


California Guitar Trio "A Christmas Album"

Acoustic – Weihnachtliches auf drei Gitarren
(CD; InsideOut)

Letztes Jahr nur über die CG3-Website erhältlich, nun auch in Deutschland veröffentlicht, präsentieren die Jungs vom California Guitar Trio auf "A Christmas Album" eine Sammlung zehn unterschiedlichster Weihnachtskompositionen, von Klassikern wie "Oh Tannenbaum" ("O Christmas Tree") oder dem Traditional "Greensleeves" über Kompositionen von Bach und Händel bis hin zu Kompositionen von Ryuichi Sakamoto ("Merry Christmas Mr. Lawrence") und John Lennons "Happy X-Mas (War is Over)".
Das California Guitar Trio wäre nicht das California Guitar Trio, wenn sie nicht auch diese Kompositionen mit Respekt, Humor, Ironie und Liebe zum Detail spielen würden. Das Ergebnis ist herrlich kitschfrei und dennoch festlich, doch leider mit knappen 35 Minuten viel zu kurz. [sal: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Michael Card "Scribbling In The Sand - The Best Of Michael Card - Live"

Folk – Ruhiges für den Advent
(CD; Alliance)

Weihnachten? Da war doch noch irgendwas Anderes außer Geschenken. Wer keine Lust hat, sich zum hundertsten Mal "Oh, du fröhliche" ins Ohr zu dübeln, kann jetzt auch auf andere besinnliche Alben zurückgreifen. "Scribbling In The Sand" ist zwar kein explizites Weihnachtsalbum, fällt aber mit Sicherheit in die besinnliche Kategorie. Michael Card hat seine besten Songs aus rund 20 Jahren zusammengestellt und präsentiert sie ausnahmslos im Live-Gewand. In der christlichen Musikszene ist sein Name kein unbekannter, hat er doch als Komponist von "El Shaddai" Amy Grant zu ihrem ersten Erfolg verholfen, der ihr den Weg zum Popstar ebnete. Die 17 Titel überzeugen durch die vielfältigen und behutsamen Arrangements. Spritziger Folk ("The Poem Of Your Life") oder Meditatives ("Joy In The Journey") gehen gleichermaßen flüssig von der Hand. Trotz seiner weichen, klaren Stimme klingt Michael Card nicht pastoral und Gäste wie Phil Keaggy tun ihr Übriges, um dieses schöne Album abzurunden. [dmm: @@@]


Quintessence Saxophone Quintet "Quintessence Goes Christmas"

Klassik – Weihnachtliches auf dem Saxophon
(CD; cpo)

Passend zur Jahreszeit haben die fünf Saxophon-Meister vom Quintessence Saxophone Quintet ein Album mit weihnachtlichen Kompositionen veröffentlicht. Typisch für diese, wie für alle anderen Aufnahmen des Quintetts, ist die filigrane Technik, die mit feinsinnigem Humor und mehr als einem Quäntchen Swing daher kommt, besonders gelungen auf dem berühmten "Hallelujah" aus Händels "Messias" oder auf dem fast schon funkigem Traditional "Groove All, Ye Faithful"(!). Die ideale Scheibe für jene, die Weihnachten auf keinen Fall zu besinnlich angehen lassen wollen, sondern lieber etwas cooler und das Fest dennoch stilvoll musikalisch in Szene setzen wollen. [sal: @@@]


Take 6 "We Wish You A Merry Christmas"

Modern-Gospel-Weihnacht – beeindruckend, aber oft zu glatt
(CD; WEA)

Bereits vor drei Jahren erschien dieses zweite Weihnachtsalbum von Take 6 in den USA, nun also hat es auch den Weg über den großen Teich geschafft. Zeitgenössischer Gospel ist erwartungsgemäß der Sound, gesungen vom wohl besten Vokal-Sextett, dass die nicht-klassische Musik zurzeit zu bieten hat. Mit einem Repertoire, das sowohl Gospel-Fans ("Oh Little Town of Bethlehem") als auch "weltliche" Gesangsfreunde ("Winter Wonderland") ansprechen soll und kann, sind die sechs Herren auch weiterhin weihnachtliche Stimmwunder. Leider bleiben sie ihrem a-capella-Konzept nicht während der sehr kurzen 36 Minuten treu, sondern arbeiten hin und wieder mit Drum- und Keyboardprogramming und auch mit Instrumentenunterstützung. Immer dann aber wird "We Wish You A Merry Christmas" zu amerikanisch glatt, ja verkommt fast zur Kaufhausuntermalung. So bleibt unterm Strich ein nettes X-Mas-Album, das allerdings dem Vergleich mit dem Take 6-Holiday-Erstling "He Is Christmas" nicht standhält. [pb: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Carly Simon "Christmas Is Almost Here"

Sängerin-Weihnacht – persönlich und doch unberührend
(CD; Rhino)

Allein das angenehm andere Tracklisting und die Liste der Sidemen auf diesem Album sollte für Qualität garantieren. Carly Simon wählte in fast heimeliger Atmosphäre (es wurde tatsächlich in einem Hotelzimmer aufgenommen!) neben ein paar klassischen Weihnachtsliedern und einer Eigenkomposition lieber Coverversionen von John Lennon, Livingston Taylor und Willie Nelson als ein weiteres mal "White Christmas" einzuspielen. Das gibt Punkte. Viele Songs sind sehr privat nur mit akustischer Gitarre eingespielt, wenn allerdings eine Band eingreift, dann gleich eine exzellente: Dean Parks, Jim Keltner und Benmont Tench gehören zum Line Up, Don Was hat produziert. Auch das gibt Punkte.
Die Frage, die sich mir aber trotz vielem Hören stellt: Warum funktioniert's dann nicht? Nun vielleicht ist es zu absichtlich unabsichtlich. Zu öffentlich zu Hause. Simons Stimme ist nicht mehr so geschmeidig wie sie mal war, die Band vielleicht zu gut. Ich erkenne den guten Willen und bin sicher, die CD wird Fans finden, aber mich berührt sie nicht. Und das sollte eine Weihnachtsplatte doch, oder?! [pb: @@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Fraunhofer Saitenmusik "Dezember"

Stubenmusi'-Weihnacht – ruhig, schlicht, toll
(CD; Trikont)

Musik vor der Erfindung des Stroms. Chill Out ohne Beats. Besinnlichkeit im besten Sinne. Diese Dinge fallen mir ein, wenn ich dieses wunderschöne Album der Fraunhofer Saitenmusik auflege. Hier kann der Winter kommen. Ich könnte auch eingeschneit werden, eigentlich wäre das sogar gut. Mit dreizehn Stücken, die zum größten Teil völlig unproblematisch auch mal nicht zu Weihnachten gehört werden können, gespielt auf Hackbrett, Flöte und Saiten aller Art, komponiert vor langer Zeit, oder erst vor kurzem von den Musikern selbst, rückt das Trio die Verhältnismäßigkeiten wieder gerade.
Weihnachten, das war doch viel mehr als Geschenkewahn und Lichtermeer. Selbst wenn man den Glauben außen vor lässt, ging es nicht auch um's zur Ruhe kommen, um's beisammen sein, um... ich werde sentimental, na und. "Dezember" ist die perfekte Verbindung aus Stubenmusi' und 'Chill Out'. Ein wunderbares Weihnachtsalbum! [pb: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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