#411 vom 08.11.2004
Rubrik Frisch aus den Archiven
The Clash "London Calling"
Unzureichend aufgemotzte Wiederveröffentlichung zum 25jährigen Geburtstag
(2CD+1DVD; Columbia)
"London Calling" ist mit Sicherheit das beste Album der Clash und zweifellos eines der besten der 1980er Jahre. Dass man mit einer Fan-Edition zum 25. Jahrestag des Erscheinens den Umsatz noch ein wenig in die Höhe treiben möchte, ist verständlich. Die schön gemachte Edition bietet aber praktisch keinen Mehrwert. Die angeblich lange verschwundenen "Vanilla Tapes" mit Aufnahmen aus dem Proberaum bergen weder Perlen, noch zeigen sie eine Entwicklung. Die fünf neu hinzugefügten Songs – ebenfalls im übelsten Probensound – sind zu Recht nicht auf dem Album gelandet. Den miesen Videomitschnitt der Aufnahme-Sessions verzeiht man dagegen gerne: Sie zeigen immerhin die Arbeit mit dem eigenwilligen Produzenten Guy Stevens. Aus dem halbstündigen Dokumentarfilm, für den wohl auch Material aus "Westway To The World" recycled wurde, erfährt man nichts wirklich Aufregendes. Das hübsch bebilderte Booklet schließlich rechtfertigt auch nur für Devotionaliensammler sich das Album ein zweites Mal ins überfüllte Plattenregal zu stellen. Alle anderen können sich getrost das Vinyl von damals auf den Teller schmeißen. [ms: @]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#522: The Good, The Bad & The Queen "The Good, The Bad & The Queen"> [bs:Â @@@]
<#505: The Go Set "The Hungry Mile"> [hb:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a112566