#469 vom 23.01.2006
Rubrik Neu erschienen
Attwenger "Dog"
Tanzboden und Lounge – Attwenger sind einmal mehr unverwechselbar großartig und charmant giftig
(CD; Trikont)
Minimalistisch, wortspielerisch, überraschend: Attwenger grooven, mischen metallene Perkussion mit einer souligen Orgel, lassen zwischendurch mal die Gitarren krachen und – natürlich – sprechsingen wie immer über repetitive Rhythmen und Akkordeonklänge. Da gibt es ein wenig Tanzboden und ein bisschen Lounge, ein Klassik-Sample und viel Attwenger-Rap, der an Konkrete Poesie oder Ernst Jandl erinnert und zudem eine gute Portion von Thomas Bernhards Bösartigkeit hat.
Attwenger sind Kleinkünstler mit gewitzten Sprachspielereien, mal sinnfrei, mal kernig, mal politisch. Attwenger brauchen nicht viel. Mitunter reicht eine Textzeile für einen ganzen Song: "kinan di leid wider bled schaun heid" – und schon weiß man, was sie von ihren Mitbürgern halten. Jeder Song offenbart nach wenigen Takten: Das ist Attwenger. Typisch und absolut unverwechselbar kommen sie ohne lange Intros sofort zur Sache. "Dog" ist ein würdiger Nachfolger der einsilbig benannten, aber überaus (sprach)gewandten Alben "Song" und "Sun" – großartig. [ms: @@@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#671: Erstes Wiener Heimorgelorchester "Es wird schön gewesen sein"> [noi: @@@@]
<#660: Edelschwarz "Briten, Bauern & Barone"> [noi:Â @@@]
<#658: Der Schwimmer "Elbschwimmer"> [noi:Â @@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a113966