[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #489 vom 19.06.2006
Rubrik Neu erschienen

The Essex Green "Cannibal Sea"

Sommer-Pop - Die amerikanischen Belle & Sebastian
(CD; Track & Field)

Das dritte Album dieser recht britisch klingenden Band aus Brooklyn ist wahrlich keines für Zyniker und Stubenhocker! Denn hier wird der Schwerelosigkeit gefrönt und dem Landleben, wird der Frühling abgefeiert mit massig Sommerhits und guter Laune. Und nicht nur auf Platte wird das Unterwegssein in der Natur zum Thema: Denn auch als musikalische Untermalung für ein gemeinschaftliches Essen unter freiem Himmel, zwischen Gärtner-Pils, Marmeladenbrötchen und Ameisen im Picknickkorb kann "Cannibal Sea" jederzeit bestehen.
The Essex Green sind dem umtriebigen Sixties-orientierten Elephant 6 Umfeld (Apples In Stereo, Elf Power, Neutral Milk Hotel etc.) zuzurechnen. Ihre Schwesterband Ladybug Transistor, mit der sie sich einige Mitglieder teilen ist da noch etwas ingeniöser. Zu einfach strukturierten Songs, die mit viel akustischen Gitarren, Flöten, Streichern, E-Piano und Orgel die Sinne streicheln, besticht vor allem dieser harmonisch mehrstimmige weiblich/männliche (Wechsel-)Gesang, der ahnen lässt, warum The Essex Green schon mal als 'amerikanische Belle & Sebastian' gehandelt werden. Jingle-Jangle-Pop, Psychedelia, Folk, manchmal Country-Shuffles, einmal rocken auch die Gitarren – so kratzen die New Yorker an zeitloser Popmusik. Dass dies nicht ganz erreicht wird, liegt an der manchmal etwas glatt geratenen Produktion und dem Gefühl alles irgendwie schon mal gehört zu haben. Dennoch sei die verführerische Kraft dieser leichtfüßig charmanten Ohrwürmer, mit denen uns The Essex Green umwerben und die natürlich auch schön passend zur Jahreszeit erscheinen, nicht zu unterschätzen. [bm: @@@]

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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