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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #586 vom 09.06.2008
Rubrik Neu erschienen

Monk "The Man Who Sleeps On His Breath"

Indie-Pop mit Gitarren, Widerhaken und Luftmatratze
(CD; Sevenahalf)

Nach den Alben "Mountain" (2004) und "Jeux De Nuit" (2006) gibt es die Drei von Monk nun auch als "The Man Who Sleeps On His Breath". Der Mann, der auf seinem Atem schläft. So jedenfalls nannten die Indianer einen Fotografen, der mit seinen Bildern ihre Kultur dokumentierte. Auf seinen Reisen diente ihm stets eine Luftmatratze als Lager. Ebensolche schmückt auch das Album-Cover dieser neuen CD.
Monk erzählen mit flockigem Sixties-Flair, Kickdrum, Posaunen und komischen Wendungen Geschichten von Aufbruch und Ausbruch, vom Ankommen und Bleiben. Was ihnen einfällt, klingt ein wenig nach Moloko, Hidalgo oder Death Cab For Cutie. Dabei rotzen die Gitarren (gerne auch mal mit wuchtigen Akkorden), perlt das Piano zu raffinierten Streichern, die Bläser legen noch eins drauf und alle stemmen sich gemeinsam gegen die fragilen Texte. Ein Naturschutzreservat für Indie-Pop, allerdings mit Widerhaken.
Eröffnet wird mit rollendem Brit-Pop: "Toe The Party Line" sowie dem Ohrwurm "Chuffed By Life". Es geht um jene Hoffnung, dass die wirklich guten Sachen im Leben immer erst noch passieren werden. Hier wird so schön geträumt, dass man nicht einfach mit real existierendem Leben kommen darf. Die Ballade "Lipstick For A Honest Whore" (mit der Zeile 'and now I made my life my home') summt man solange mit, bis sich der Text erschließt. Das Instrumental "Darth Is Asleep Now" ist kurz, minimalistisch, genial und einfach wunderschön.
Heftig gerockt und georgelt wird dann in einem weiteren Ohrwurm: dem exzellenten "Santa Ana Murders And The Neon Lights Of Love". Ohne Zweifel eine gelungene Hommage an Byrds, Sgt. Pepper und Mamas & Papas. In "Good Starters, Bad Stickers" werden nochmal Gitarren geschrubbt, bevor das Album-Highlight erblüht: die melancholische Ballade "Don't Make Me Miss You", ganz von der auch mal zerbrechlich klingenden Stimme der Monk-Sängerin getragen. Am Ende steht das Titelstück als große hymnische Pink-Floyd-Pop-Oper mit Pomp & Feuerzeugen.
Der perfekte Sound für Tage wie Schneckenbahnen – oder als Inspiration beim Aufpusten einer Luftmatratze. [gw: @@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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