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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #623 vom 30.03.2009
Rubrik Live - Musik spüren

Amadou & Mariam, 22.3.2009, Rote Fabrik, Zürich (CH)

Es wirkt ironisch: Ausgerechnet bei "Ce n'est pas bon" werden sie gut, fangen Amadou & Mariam an, nicht bloß laut zu sein, sondern fette Beats und erfrischenden Drive von der Bühne zu schicken. Das Musikerpaar aus Mali hat sich entschieden, unterstützt von Bass, Schlagzeug, Synthesizer und Perkussion die subtil-poetischen Anklänge zuhause zu lassen. Pop braucht keine riesige Besetzung, nicht N'goni und Bassklarinette, kann ohne Kalebassen auskommen und ohne die Klangfarben von Bläsern, die das Album "Welcome To Mali" auszeichnet.
Auch wenn es Amadou & Mariam nicht darum geht, ihren afrikanischen Ursprung zu zeigen, macht das ihre Lieder vielfältig und abwechslungsreich. Live bleibt davon kaum etwas übrig. Lautstärke kann Intensität nicht ersetzen und Vielfalt schon gar nicht. Es knallt und treibt nach vorne, aber es berührt nicht. Dass Mariam Doumbia jedes Intro mit einem rhythmisch-anfeuernden »tscho, tscho, tscho« begleitet, nervt bereits nach dem zweiten Song genauso wie das obligatorische langgezogene »yeah« am Ende. Immerhin ist beides weniger schlimm als der schlecht abgestimmte Klang, die mitunter gar zu angestrengten Stimmen und die überwiegend redundant gegniedelten Gitarrensoli von Amadou Bagayoko. Der gibt einen hervorragenden Rhythmusgitarrist ab, glänzt aber nur selten als Solist.
Dass es nur mit großem Aufwand möglich ist, die relativ differenziert produzierten Lieder des Paares auf die Bühne zu bringen, sei unbestritten. Sie live fetziger anzulegen als auf dem Album nicht nur legitim, sondern auch interessant. Hier geht das Konzept nicht auf, sondern zeigt eher die Grenzen der beiden auf. [noi]


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