#261 vom 17.09.2001
Rubrik Neu erschienen
Jim Capaldi "Living On The Outside"
Dino-Rock: Musiker von Harald Schmidt, Deep Purple, Traffic, Beatles und Paul Weller spielen gemeinsam auf
(CD; Steamhammer)
Dass der Kölner Keyboarder Helmut Zerlett (bekannt aus der "Harald Schmidt-Show") einmal mit dem Beatle George Harrison in einem Song spielen würde, hätte er sich wohl nie träumen lassen; dass dann Paul Weller in diesem Song noch singt, auch nicht; dass "Deep Purple"-Drummer Ian Paice dazu die Becken scheppern lässt, wohl noch weniger. Und dass diese Aktion unter der Regie von Jim Capaldi stattfinden würde, dem legendären Traffic-Sänger (manchmal) und Schlagzeuger (immer), wie hätte er das ahnen können?
Immerhin nahm Jim Capaldi sein Album im Can Studio bei Köln auf – so kam Zerlett ins Spiel. In anderen Songs von "Living On The Outside" haben Steve Winwood und Gary Moore ihre Auftritte. Dass diese zusammengewürfelte Mannschaft britischer 45plus-Rocker zusammengewürfelte Musik spielen, ist okay. Capaldi schreibt gute Songs. Leider ist er aber ein zurückgebliebener Rocker, der Rap nicht nachvollziehen kann (so steht es als peinliches Statement auf dem Cover), und er hätte eine bessere Platte machen können, wenn er nicht in den 1980ern stehengeblieben wäre. Sound und Klischees dieser unglücklichsten Epoche der Popmusik kleben an ihm. Aber einige tolle Kracher bringt er mit seinen lebenden Legenden rüber. Bizarr, verwirrend und auch traurig stimmend: Man spürt mit jedem Song, wie er endlich zu dem Superstar werden will, der er vor dreißig Jahren mal beinahe war. [vw: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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