Ausgabe #295 vom 20.05.2002
Rubrik Texte - lesen oder hören
Jerry Cotton "Eine Milliarde Euro"
Hörspiel: Trivial? Exquisit! Mit den Stimmen von Willis, Stallone, Nicholson & Douglas
(LübbeAudio)
Der amerikanische Geheimagent Jerry Cotton ist für Literaturwissenschaftler ein "hardboiled detective", kurz: ein knallharter Sack. Er gilt als die triviale Version großer Vorbilder wie Dashiell Hammetts Sam Spade oder Raymond Chandlers Detective Marlow. Wie letztere hätte Humphrey Bogart auch Jerry Cotton brilliant verkörpern können. Das Phänomen Jerry Cotton überstrahlt zahlenmäßig alles bisher Dagewesene: Laut Angaben des Lübbe-Verlags liegt die Gesamtauflage seit Mitte der 1970er Jahre bei 750 Mio. In 12 Sprachen und fünfzig Ländern der Erde ist Jerry Cotton zu lesen. Grund genug, ihm Hörspielweihen zu verleihen. Und "Eine Milliarde Euro" ist bereits die 13. Hörspiel-Adaption eines Jerry-Cotton-Romans. Hatte in den ersten Folgen Schauspieler und Synchronsprecher Manfred Lehmann (Synchronsprecher von Bruce Willis) hinreißende Vorlese-Soli gegeben, so ist "Eine Milliarde Euro" wieder als packendes Hörspiel inszeniert. Wobei Thomas Danneberg (Arnold Schwarzenegger), Joachim Kerzel (Jack Nicholson) und Volker Brandt (Michael Douglas) schmissiges Hollywood-Feeling und – verdrängt man mal diese Assoziation – unbestreitbar einzigartig-faszinierende Stimmen mitbringen.
Die Story: Jercho Lochak ist der beste Hacker der USA. Im Auftrag eines amerikanischen Mafia-Bosses hackt er sich in Computer der italienischen Bankbehörde ein. Auf die detaillierten Pläne der Euro-Transporte hat der Mafioso es abgesehen. Als Lochak ihm die Daten beschafft hat, kriegt der Hacker eine Kugel in den Kopf. Jerry Cotton erhält den Auftrag, Lochak zu finden und gerät unversehens nach Sizilien mitten in einen 1-Milliarde-Euro-Raubzug der Mafia.
Für diese wie für alle vorhergehenden Hörspiel-Adaptionen gilt: Wohl niemals zuvor ist das im besten Sinne "Triviale" einem Konsortium solch exquisiter Sprechkünstler begegnet. Jerry Cotton? Macht hörig! [vw]
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