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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #462 vom 14.11.2005
Rubrik Feature

Austropop Kult

Austropop – Kultiges in Sachen Schmäh

Österreichische Popmusik in den 1970er und 1980er Jahren war bei weitem nicht nur alpensentimentale Liedermacher-Traurigkeit oder skilehrerhaftes Wienerwald-Watzmann-Besinge. Im Gegenteil, in Sachen schrägem Humor und Großstädtigkeit waren die Österreicher wohl die 'britischsten' der deutschsprachigen Künstler. Und in Sachen Glaubwürdigkeit ist selbst die Kunstfigur Ostbahn Kurti einem Stefan Gwildis auch heute noch um Meilen voraus.
Ariola würdigt diesen "Austropop Kult" nun in einer eigenen Nice-Price-Reihe, die wir zwar nicht komplett vorstellen, aber Kottan, Drahdiwaberl und den Ostbahn Kurti wollen wir euch nicht vorenthalten. [pb]


Kottan's Kapelle "Austropop Kult"

Austropop – Kultiges in Sachen Schmäh I
(CD; Ariola)

"Kottan ermittelt" war die definitiv beste, deutschsprachige Krimiserie, die Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre lief. Der schräge Humor von Lukas Resetarits, Bibiana Zeller, Gusti Wolf, Kurt Weinzierl und allen anderen war in Schulhöfen zitierbar und ist zu Recht längst Kult. Wie in kaum einer anderen Serie wurde Musik gezielt eingesetzt. Kottan's Kappelle hatte immer das richtige Lied am Start, von "Friday On My Mind" über "Darlin" bis "Bad Bad Leroy Brown". Natürlich nicht glatt produziert, sondern kantig, knarzig und das Englisch mit deutlichem Wiener Dialekt. Wären alle Coverbands so, Feuerwehrfeste würden zu echten Highlights. [pb: @@@@]


Ostbahn Kurti "Austropop Kult"

Austropop – Kultiges in Sachen Schmäh II
(CD; Ariola)

Ostbahn Kurti (alias Willi Resetarits, der Bruder von Kottan-Darsteller Lukas Resetarits): der Erfinder des Favoritn'n'Blues, Wiener Southside Johnny, Kunstfigur von Trainer und Texter Günter Brödl mit absolut authentischem Rock'n'Roll. Während Resetarits später mit einer anderen Band mehr und mehr die eigenen Songs bevorzugte, waren Ostbahn und die Chefpartie die Perfektion der eingedeutschten Coverversion. Hier wurde nicht übersetzt, sondern die Stimmung übernommen. Amerikanische Highways führten völlig logisch durch die Alpen, "Da Joker" ist natürlich Wiener. Eine CD kann Ostbahn Kurti nicht gerecht werden, aber als Einstieg taugt dieser "Austropop Kult" mit Songhighlights wie "57er Chevy", "Arbeit" oder "Wo hamma denn den Fahrschein" allemal. [pb: @@@@]


Drahdiwaberl "Austropop Kult"

Austropop – Kultiges in Sachen Schmäh III
(CD; Ariola)

Drahdiwaberl sind die Geburtsstätte aller Wiener Schrägheit. Bereits 1969 von Stefan Weber gegründet, gehörten unter anderen Falco, Lukas Resetarits oder Jazz-Gitti zu den zeitweiligen Mitgliedern. "Ganz Wien" – später für Falco ein Einstieg zum Erfolg – ist eine Drahdiwaberl-Nummer, "Der Kommissar" entstand in der Kottan-Folge mit dieser Band. Zum Musikalischen kamen die grellen Auftritte, Provokationen und Skandale. All das kann die vorliegende CD nicht einfangen, dennoch sorgen die 13 Klassiker inkl. "Supersheriff", "Dog Shit Miller" und "Plöschberger" für ein Wiederhören mit Schmunzelfaktor. [pb: @@@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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