#338 vom 14.04.2003
Rubrik Feature
Malia, 12.4.2003, Jazzkeller, Frankfurt
Schön und gut, wenn ein Debütalbum erfolgreich ist, wie es bei Malia der Fall scheint. Doch dafür hat man lange Zeit – und viele technische Hilfsmittel. Die Wahrheit kommt beim Konzert an den Tag. Unweigerlich dann, wenn es in einem kleinen Jazzkeller stattfindet, bei dem kein ausgeklügeltes Lichterspektakel und keine durchchoreographierte Danceshow ablenken.
Schon nach wenigen Songs ist klar: Malias Stimme hält, was das Album verspricht. Sie beschränkt sich im ersten Teil weitgehend auf ruhige Songs wie "Solitude" oder "Yellow Daffodils" oder die Coverversion von "Moon River", und wirkt dabei agil und quirlig. Aber das überträgt sich auch bei den wenigen schnelleren, lauteren Stücken nicht auf die Stimme. Erst gegen Ende des zweiten Sets geht sie mit "I'm Not Jealous" und der Zugabe "Stormy Monday" doch noch aus sich heraus. Hier dreht auch die gediegene, aber das ganze Set über nicht überwältigend wirkende vierköpfige Band (dr, git, b, key) gehörig auf. Auch da steckt sicher noch mehr drin – aber auch so hört man's schon gerne.
Das letzte Konzert der aktuellen Kurztournee: 19.4.2003 in München. Für Juli sind weitere Auftritte geplant. Intensivpromo der Plattenfirma und Video scheinen zu helfen, Frankfurt war ausverkauft. [ms]
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