#433 vom 25.04.2005
Rubrik Neu erschienen
The Rogers Sisters "Three Fingers"
Die Auferstehung des Wave
(CD, LP; Too Pure)
Sie sind so exaltiert wie die B-52's, sägen wie die frühen XTC und wirken so kalt, hart und urban wie die Talking Heads in ihren Anfängen: Wären The Rogers Sisters in den 1980ern an den Start gegangen, wären sie aus dem Stand in der ersten Liga des Wave gelandet. Jetzt stehen sie zwar angenehm verquer in der Rocklandschaft, wirken aber trotz der frischen, direkten Songs ein wenig anachronistisch. Anders als beispielsweise die Raveonettes Garage-Rock aufgreifen, um ihn im sterilen, massenkompatiblen Popkleid zu präsentieren, wirken die Rogers Sisters ursprünglich und direkt, schräg und rau.
Die drei Schwestern – tatsächlich ist neben Jennifer und Laura Rogers auch 'Ehrenbruder' Miyuki Furtado dabei – spielen durchweg furios, treibend und für ein Trio ganz schön abwechslungsreich. Dass dabei Overdubs helfen, bei einem Song ein Saxofonist und bei einem anderen zwei Streicher, stört dabei nicht. Sie sind ungewöhnlich eingesetzt. Zum wechselndem Gesang von Männer- und Frauenstimme (oft auch im Ruf- und Antwort-Schema), sattem Schlagzeug und wuchtigem Bass gesellt sich eine von Solos weitgehend freie, quirlige Gitarre. Schade eigentlich, dass es nur eine EP mit sieben Songs ist. Schön, dass diese EP für die Europa-Veröffentlichung um zwei Remixe und zwei Bonustracks aufgestockt wurde. [ms: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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